Die
britische
Monarchie
ist
die
parlamentarische
Monarchie
des
Vereinigten
Königreichs
Großbritannien
und
Nordirland.
Gegenwärtige
Monarchin
ist
seit
dem
6.
Februar
1952
Königin
Elisabeth
II.
Sie
und
ihre
engeren
Familienangehörigen
nehmen
verschiedene
offizielle,
zeremonielle
und
repräsentative
Funktionen
wahr.
Die
Königin
besitzt
zwar
theoretisch
die
Befugnisse
eines
konstitutionellen
Monarchen,
übt
ihre
Hoheitsrechte
aber
aufgrund
eines
jahrhundertealten
Gewohnheitsrechts
nicht
mehr
selbstständig
aus,
sondern
ausschließlich
gemäß
den
Vorgaben
von
Parlament
und
Regierung.
Aus
diesem
Grund
ist
sie
de
facto
ein
parlamentarischer
Monarch.
Auch
die
Existenz
der
Kronbesitztümer
Isle
of
Man
und
Kanalinseln
ändert
nichts
an
diesem
Status, weil diese rechtlich kein Teil des Vereinigten Königreichs sind.
Um
das
Jahr
1000
hatten
sich
die
Königreiche
England
und
Schottland
aus
mehreren
kleinen
frühmittelalterlichen
Königreichen
entwickelt.
Die
Herrschaft
der
Angelsachsen
endete
1066
während
der
normannischen
Eroberung
Englands.
Im
13.
Jahrhundert
absorbierte
England
das
Fürstentum
Wales,
und
mit
der
Magna
Carta
begann
der
Prozess
der
schrittweisen
Entmachtung
des
Monarchen.
1603
bestieg
der
schottische
König
James
VI.
als
James
I.
den
englischen
Thron,
wodurch
beide
Königreiche
in
Personalunion
regiert
wurden.
Von
1649
bis
1660
gab
es
mit
dem
Commonwealth
of
England
eine
kurze
republikanische
Phase.
Der
1701
beschlossene
Act
of
Settlement,
der
heute
noch
in
Kraft
ist,
schloss
Katholiken
oder
mit
Katholiken
verheiratete
Personen
von
der
Thronfolge
aus.
1707
schlossen
sich
England
und
Schottland
zum
Königreich
Großbritannien
zusammen.
Durch
den
Zusammenschluss
mit
dem Königreich Irland entstand 1801 das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland.
Der
britische
Monarch
war
nominelles
Oberhaupt
des
Britischen
Weltreichs,
das
zum
Zeitpunkt
seiner
größten
Ausdehnung
ein
Viertel
der
Landfläche
der
Erde
umfasste.
1922
spaltete
sich
der
Irische
Freistaat
ab,
in
welchem
der
Monarch
bis
1949
Staatsoberhaupt
blieb.
Mit
dem
Ende
des
Britischen
Weltreichs
nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
übernahm
der
britische
Monarch
den
zeremoniellen
Titel
des
Oberhauptes
des
Commonwealth
of
Nations,
einer
losen
Verbindung
des
Vereinigten
Königreichs
und
der
ehemaligen
Kolonien.
15
unabhängige
Staaten,
die
so
genannten
Commonwealth
Realms,
teilen
sich
weiterhin dasselbe Staatsoberhaupt mit dem Vereinigten Königreich. Jeder dieser Staaten bildet aber ein rechtlich eigenständiges Königreich.
Das Amt und seine Bedeutung
Konstitutionelle und politische Rolle
Der
Monarch
besitzt
einen
hohen
symbolischen
Stellenwert
als
„Zeichen
der
nationalen
Einheit“
und
ist
gemäß
der
ungeschriebenen
britischen
Verfassung
das
Staatsoberhaupt.
Treueide
werden
auf
ihn
und
seine
rechtmäßigen
Nachkommen
abgelegt,
nicht
etwa
auf
das
Parlament
oder
die
Nation.
God
Save
the
Queen
(bzw.
God
Save
the
King
bei
einem männlichen Monarchen) ist die britische Nationalhymne. Darüber hinaus erscheint das Porträt des Monarchen auf Briefmarken, Münzen und Banknoten.
Die
politischen
Machtbefugnisse
des
Monarchen
sind
in
der
Praxis
durch
Gesetze,
Gewohnheitsrechte
und
Präzedenzfälle
stark
eingeschränkt.
War
der
Monarch
früher
noch
befugt,
auch
ohne
Rücksicht
auf
das
Parlament
eigene
Dekrete
zu
erlassen,
völkerrechtliche
Verträge
abzuschließen
oder
Krieg
zu
erklären,
so
darf
er
diese
Hoheitsrechte
heutzutage
nur
noch
gemäß
dem
Rat
und
mit
Zustimmung
des
Premierministers
oder
anderer
Minister
ausüben.
Somit
sind
Staatsakte
im
Namen
der
Krone,
selbst
wenn
sie
vom
Monarchen
persönlich
vorgenommen
werden,
abhängig
von
Entscheidungen,
die
von
anderen
getroffen
wurden.
Dieses
Recht
wird
von
der
Regierung
häufig
genutzt,
um
Gesetze
am
Parlament
vorbei
zu
erlassen,
wie
etwa
beim
Beitritt
Großbritanniens
zur
Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft
oder
der
Kriegserklärung
im
Falklandkrieg.
Wie
weit
diese
Rechte
reichen
dürfen,
ist
umstritten
–
und
war
etwa
beim
Brexit
Gegenstand politischer Debatten.
Die
eigenständigen
konstitutionellen
Befugnisse
des
Monarchen
sind
somit
seit
dem
19.
Jahrhundert
zum
größten
Teil
auf
unparteiische
Funktionen
wie
Ehrungen
beschränkt.
Der
Verfassungstheoretiker
Walter
Bagehot
bezeichnete
1867
in
seinem
Werk
The
English
Constitution
die
Monarchie
als
den
„würdevollen
Teil“
des
Staates,
die
Regierung
und
das
Parlament
hingegen
als
den
„arbeitenden
Teil“.
Ob
und
in
welchem
Umfang
der
Monarch
in
außergewöhnlichen
Umständen
seine
Herrschaftsrechte
tatsächlich
ausüben
kann
oder
soll,
ist
umstritten.
Jegliche nicht abgesprochene Handlung dieser Art hat das Potenzial, eine Verfassungskrise auszulösen.
Wann
immer
nötig,
ist
der
Monarch
verantwortlich
für
die
Ernennung
eines
neuen
Premierministers
und
sämtlicher
anderen
Minister.
Letzteres
geschieht
auf
Vorschlag
des
Premierministers,
der
somit
die
Regierung
kontrolliert.
In
Übereinstimmung
mit
ungeschriebenem
Gewohnheitsrecht
mit
Verfassungscharakter
muss
der
Monarch
diejenige
Person
ernennen,
welche
über
die
Unterstützung
des
House
of
Commons
verfügt,
üblicherweise
den
führenden
Politiker
der
Mehrheitspartei.
Der
Premierminister
übernimmt
sein
Amt
im
Rahmen
einer
Privataudienz
beim
Monarchen; dieser Vorgang wird auch als Kissing Hands („Händeküssen“) bezeichnet.
Erreicht
keine
Partei
die
absolute
Mehrheit,
was
beim
britischen
Mehrheitswahlrecht
selten
vorkommt,
bilden
zwei
oder
mehr
Parteien
eine
Koalition,
die
sich
dann
auf
einen
Kandidaten
für
das
Amt
des
Premierministers
einigen.
Kommt
keine
Einigung
zustande,
erhöhen
sich
theoretisch
die
Auswahlmöglichkeiten
für
den
Monarchen.
Dennoch
ist
es
üblich,
einen
Angehörigen
der
größten
Partei
auszuwählen.
Der
Monarch
kann
theoretisch
den
Premierminister
entlassen,
doch
in
der
Praxis
endet
dessen
Amtszeit
nur
durch
Wahlniederlage,
Verlust
der
Mehrheit
im
Parlament, Rücktritt oder Tod.
Hoheitsrechte
Die
exekutive
Macht
der
Krone
wird
mit
dem
Sammelbegriff
Royal
Prerogative
(Hoheitsrecht)
umschrieben.
Aufgrund
der
zahlreichen
Einschränkungen
übt
der
Monarch
seine
Hoheitsrechte
ausschließlich
auf
Anraten
von
Ministern
aus,
die
dem
Parlament
gegenüber
verantwortlich
sind.
In
den
meisten
Fällen
ist
es
der
Premierminister
oder
der
Privy
Council,
wobei
letzterer
heute
vom
Kabinett
kontrolliert
wird.
Der
Monarch
trifft
sich
wöchentlich
zu
Sitzungen
mit
dem
Premierminister.
Es
steht
ihm
zu,
seine
Meinung
zu
äußern,
muss
aber
letztlich
die
Entscheidungen
des
Premierministers
und
des
Kabinetts
akzeptieren
(unter
der
Voraussetzung,
dass
sie
im
Unterhaus
über
die
Mehrheit
verfügen).
Gemäß
Walter
Bagehot
besitzt
der
Monarch
in
einer
konstitutionellen
Monarchie
drei
Rechte,
„das
Recht
angehört
zu
werden,
das
Recht
zu
ermutigen
und
das
Recht zu warnen.“
Obschon
die
Hoheitsrechte
weitreichend
sind
und
für
deren
Ausübung
die
Zustimmung
des
Parlaments
nicht
erforderlich
ist,
sind
sie
dennoch
begrenzt.
Zahlreiche
Hoheitsrechte
werden
nicht
mehr
angewendet,
sind
faktisch
auf
den
Premierminister
übergegangen
oder
wurden
dauerhaft
an
das
Parlament
übertragen.
Beispielsweise
ist
es
dem
Monarchen
nicht
gestattet,
neue
Steuern
zu
erheben
und
einzutreiben.
Eine
solche
Aktion
benötigt
zwingend
die
Genehmigung
des
Parlaments.
Gemäß
einem
parlamentarischen
Bericht
aus
dem
Jahr
2002
„kann
die
Krone
keine
neuen
Hoheitsrechte einführen“ und das Parlament kann durch Beschluss eines Gesetzes jegliche Hoheitsrechte aufheben.
Es
ist
das
Hoheitsrecht
des
Monarchen,
das
Parlament
einzuberufen,
zu
vertagen
und
aufzulösen.
Jede
Parlamentssession
beginnt
mit
der
Einberufung
durch
den
Monarchen.
Es
folgt
die
Parlamentseröffnung
(State
Opening
of
Parliament),
bei
der
er
im
Saal
des
House
of
Lords
die
Thronrede
hält
und
dabei
die
Legislaturziele
der
Regierung
bekanntgibt.[11]
Die
Vertagung
geschieht
üblicherweise
ein
Jahr
nach
Beginn
der
Session
und
beendet
diese
formell.
Auf
die
Auflösung,
die
eine
Legislaturperiode
beendet,
folgen
Wahlen
für
alle
Sitze
des
Unterhauses.
Der
Zeitpunkt
der
Auflösung
wird
durch
verschiedene
Faktoren
beeinflusst.
So
darf
eine
Legislaturperiode
nicht
länger
als
fünf
Jahre
dauern;
gemäß
dem Parliament Act von 1911 erfolgt die Auflösung in diesem Falle automatisch.
In
der
Regel
ist
es
aber
so,
dass
der
Premierminister
jenen
Moment
wählt,
der
für
seine
Partei
die
günstigsten
Aussichten
verspricht.
Gemäß
den
1950
aufgestellten
Lascelles-Prinzipien
(benannt
nach
Alan
Lascelles,
dem
Privatsekretär
von
George
VI.)
kann
der
Monarch
theoretisch
die
Parlamentsauflösung
verweigern,
doch
die
Voraussetzungen,
unter
denen
eine
solche
Aktion
gerechtfertigt
wäre,
sind
unklar.
Bevor
ein
durch
beide
Parlamentskammern
verabschiedetes
Gesetz
in
Kraft
treten
kann,
ist
die
formelle
Zustimmung
des
Monarchen
(Royal
Assent)
erforderlich.
Theoretisch
kann
der
Monarch
seine
Zustimmung
geben
oder
verweigern,
doch
ist
letzteres
seit
1707
nicht
mehr
geschehen,
als
Königin
Anne
ein
Gesetz
über
Bürgerwehren
in
Schottland zurückwies.
Zu
den
Regionalregierungen
von
Schottland,
Wales
und
Nordirland
besteht
eine
ähnliche
Beziehung.
Der
Monarch
ernennt
den
First
Minister
Schottlands
(First
Minister
of
Scotland)
gemäß
der
Nomination
durch
das
Schottische
Parlament
und
den
First
Minister
von
Wales
(First
Minister
of
Wales)
gemäß
der
Nomination
durch
das
Walisische
Parlament.
In
Angelegenheiten,
die
Schottland
betreffen,
handelt
er
auf
Anraten
der
schottischen
Regierung.
Da
die
Autonomie
in
Wales
weniger
weitreichend
ist,
handelt
der
Monarch
in
walisischen
Angelegenheiten
auf
Anraten
des
Premierministers
und
des
Kabinetts
des
Vereinigten
Königreichs.
Der
Monarch
kann
gegen
jedes
von
der
Northern
Ireland
Assembly
beschlossene
Gesetz
das
Veto
einlegen,
wenn
der
Nordirland-Minister es für verfassungswidrig hält.
Theoretisch
kann
der
Monarch
die
Staatsverwaltung
regeln,
Reisepässe
ausstellen,
Krieg
erklären,
Frieden
schließen,
Truppen
anführen
sowie
Abkommen,
Allianzen
und
internationale
Vereinbarungen
aushandeln
und
ratifizieren.
Ein
Abkommen
darf
jedoch
keine
Auswirkungen
auf
Gesetze
des
Vereinigten
Königreichs
haben;
in
diesem
Falle
ist
ein
Parlamentsbeschluss
notwendig.
Allerdings
ist
dem
Throninhaber
und
Thronnachfolger
durch
das
Queen's
Consent
(übersetzt:
Zustimmung
der
Königin)
das
Recht
verbürgt,
Gesetzesentwürfe
einsehen
zu
dürfen
und bei Entwürfen, die die privaten Interessen der britischen Königsfamilie betreffen, vorab in der Gesetzgebung Einfluss auf die Gesetzesgestaltung zu nehmen.
Der
Monarch
ist
Oberbefehlshaber
der
Streitkräfte,
bestehend
aus
British
Army,
Royal
Navy
und
Royal
Air
Force.
Er
akkreditiert
Botschafter und Hochkommissare und empfängt ausländische Diplomaten.
Der
Monarch
wird
als
„Quell
der
Gerechtigkeit“
(fount
of
justice)
bezeichnet.
Er
ist
bei
Gerichtsfällen
jedoch
nicht
persönlich
anwesend,
stattdessen
werden
alle
juristischen
Tätigkeiten
in
seinem
Namen
ausgeführt.
Das
Common
Law
besagt,
dass
er
kein
Unrecht
begehen
kann
(can
do
no
wrong)
und
demzufolge
im
Falle
eines
Verbrechens
nicht
in
seinem
eigenen
Namen
angeklagt
werden
kann.
Der
Crown
Proceedings
Act
von
1947
erlaubt
Zivilklagen
gegen
den
Monarchen
in
seiner
öffentlichen
Funktion
(das
heißt
gegen
die
Regierung).
Klagen
gegen
den
Monarchen
als
Privatperson
hingegen
können
vor
Gericht
nicht
erhoben
werden.
Der
Monarch
übt
auch
das
„Hoheitsrecht
der
Barmherzigkeit“
(prerogative
of
mercy)
aus
und
kann
Begnadigungen
aussprechen
oder Urteile reduzieren.
Als
„Quell
der
Ehre“
(fount
of
honour)
vergibt
der
Monarch
auch
alle
Ehren
und
Würden
des
Vereinigten
Königreichs.
Die
Krone
erschafft
sämtliche
Adelstitel,
ernennt
alle
Mitglieder
von
Ritterorden,
gewährt
alle
Ritterwürden
und
andere
Ehrungen.
Zwar
werden
Adelstitel
und
sonstige
Ehrungen
gemäß
dem
Rat
des
Premierministers
verliehen,
doch
gelten
einige
Ehrungen
als
persönliches
Geschenk
des
Monarchen.
Demzufolge
ernennt
er
in
alleiniger
Kompetenz
die
Mitglieder
des
Hosenbandordens,
des
Distelordens, des Royal Victorian Order und des Order of Merit.
Mit
dem
Großen
Reichssiegel
(Great
Seal
of
the
Realm)
werden
wichtige
offizielle
Dokumente
beglaubigt,
darunter
Adelspatente
(letters
patent),
Proklamationen
und
Erlasse
zur
Durchführung
von
Neuwahlen
(writs
of
election).
Das
Große
Reichssiegel
befindet
sich
in
der
Obhut
des
Lordkanzlers.
Für
Angelegenheiten,
die
lediglich
Schottland
oder
Nordirland
betreffen,
werden
das
Große Siegel Schottlands (Great Seal of Scotland) bzw. das Große Siegel Nordirlands (Great Seal of Northern Ireland) verwendet.
Rolle im Commonwealth
Der
britische
Monarch
ist
nicht
nur
der
Monarch
des
Vereinigten
Königreichs,
sondern
auch
von
15
weiteren
Commonwealth
Realms.
Obwohl
seine
verfassungsgemäßen
Rechte
in
jedem
dieser
Länder
praktisch
identisch
mit
jenen
im
Vereinigten
Königreich
sind,
nimmt
er
dort
keine
politischen
oder
zeremoniellen
Aufgaben
als
Staatsoberhaupt
wahr.
Stattdessen
vertritt
ihn
ein
Generalgouverneur.
In
jedem
Land
handelt
der
Generalgouverneur
ausschließlich
gemäß
dem
Rat
des
jeweiligen
Premierministers
und
Kabinetts.
Folglich
übt
auch
die
Regierung
des
britischen
Königreichs
keinerlei
Einfluss
auf
die
Politik
von
Commonwealth
Realms
aus.
Gegenwärtige
Commonwealth
Realms
sind
neben
dem
Vereinigten
Königreich
folgende
Länder:
Antigua
und Barbuda, Australien, Bahamas, Belize, Grenada, Jamaika, Kanada, Neuseeland, Papua-Neuguinea, Salomonen, St. Lucia, St. Kitts und Nevis, St. Vincent und die Grenadinen sowie Tuvalu.
Einst
war
jeder
Mitgliedstaat
des
Commonwealth
of
Nations
auch
ein
Commonwealth
Realm.
Als
jedoch
Indien
1950
die
Republik
als
Staatsform
wählte,
blieb
das
Land
trotzdem
Mitglied
des
Commonwealth,
obwohl
der
britische
Monarch
nicht
mehr
das
Staatsoberhaupt
ist.
Seither
gilt
er
in
allen
Mitgliedstaaten
als
„Oberhaupt
des
Commonwealth“
(Head
of
the
Commonwealth),
sei er nun Staatsoberhaupt oder nicht. Diese Position ist rein zeremonieller Natur und beinhaltet keinerlei politische Macht.
Dem
britischen
Monarchen
unterstehen
direkt
die
Kronbesitzungen,
die
nicht
Teil
des
Vereinigten
Königreichs
sind.
Auf
den
Kanalinseln
trägt
er
den
Titel
Duke
of
Normandy
(Herzog
der
Normandie)
und
wird
in
den
Vogteien
Guernsey
und
Jersey
durch
je
einen
Vizegouverneur
(Lieutenant
Governor)
vertreten.
Auf
der
Isle
of
Man
trägt
er
den
Titel
Lord
of
Mann,
die
Vertretung
übernimmt dort ebenfalls ein Vizegouverneur.
Religiöse Rolle
Der
britische
Monarch
ist
das
Oberhaupt
(Supreme
Governor)
der
Church
of
England,
der
offiziellen
Staatskirche
Englands.
Als
solcher
besitzt
er
das
Recht
zur
Ernennung
von
Erzbischöfen
und
Bischöfen
–
auf
Anraten
des
Premierministers,
der
aus
einer
Namensliste
auswählt,
die
vom
Nominationskomitee
der
Kirche
zusammengestellt
wird.
Die
Rolle
des
Monarchen
beschränkt
sich
auf
diejenige
des
Kirchenpatrons.
Der
ranghöchste
Kleriker,
der
Erzbischof
von
Canterbury,
ist
das
spirituelle
Oberhaupt
der
Church
of
England
und
von
allen
weiteren
Anglikanischen
Kirchen.
In
der
Church
of
Scotland
ist
der
Monarch
ein
gewöhnliches
Mitglied.
Er
besitzt
allerdings
das
Recht,
den
Lordhochkommissar
(Lord
High
Commissioner)
der
Generalversammlung
zu
ernennen.
In der Church in Wales und in der Church of Ireland hat der Monarch keine formelle Rolle, da beide keine anerkannten Staatskirchen sind.
Geschichte
Englische Monarchie
Auf
der
Insel
Großbritannien
gab
es
bereits
vor
der
römischen
Invasion
Monarchen;
diese
keltischen
„reges“
(lat.
Plural
für
„Könige“)
verbündeten
sich
mit
den
Römern
oder
wurden
von
diesen
unterworfen.
Nach
dem
endgültigen
Rückzug
der
Römer
zu
Beginn
des
5.
Jahrhunderts
folgten
die
so
genannten
dunklen
Jahrhunderte,
der
Übergang
der
Spätantike
ins
Frühmittelalter.
Einwandernde
Angeln,
Sachsen
und
Jüten
drängten
die
keltischen
Stämme
an
die
Ränder
der
Insel.
Die
zu
den
Angelsachsen
vereinigten
Völker
gründeten
mehrere
Königreiche,
wobei
die
sieben
mächtigsten
als
Heptarchie
bezeichnet
werden.
Jedes
Königreich
hatte
einen
eigenen
Monarchen
und
zeitweise
war
einer
dieser
Könige
derart
mächtig,
dass
er
die
anderen
dominierte.
Jedoch
gab
es
keine
„britische
Monarchie“
im
heutigen
Sinne.
Bretwalda
war
somit
eher
ein
prestigeträchtiger
Ehrentitel,
mit
dem
keine
eigentliche
Macht
verbunden war.
Nach
den
Raubzügen
der
Wikinger
und
ihrer
darauf
folgenden
Besiedlung
stieg
das
angelsächsische
Königreich
Wessex
im
9.
Jahrhundert
zum
dominierenden
englischen
Königreich
auf.
Alfred
der
Große
sicherte
die
Vormachtstellung
von
Wessex,
erlangte
die
Kontrolle
über
das
westliche
Mercia
und
nahm
den
Titel
eines
„Königs
der
Engländer“
an.
Sein
Enkel
Æthelstan
war
der
erste,
der
über
ein
geeintes
Königreich
herrschte,
dessen
Grenzen
ungefähr
jenen
des
heutigen
England
entsprachen,
wenn
auch
die
verschiedenen
Landesteile
eine
starke
regionale
Identität
beibehielten.
Im
11.
Jahrhundert
stabilisierte
sich
England
zusehends,
trotz
verschiedener
Kriege
mit
den
Dänen,
die
eine
Generation
lang
die
Herrschaft
ausübten.
Die
Eroberung
Englands
durch
die
Normannen
im
Jahr
1066
war
sowohl
in
politischer
als
auch
in
gesellschaftlicher
Hinsicht
ein
bedeutendes
Ereignis.
William
I.
setzte
die
von
den
Angelsachsen
begonnene
Zentralisierung
fort,
während
sich
das Feudalsystem weiterentwickelte.
Auf
William
I.
folgten
zwei
seiner
Söhne,
William
II.
und
Henry
I.
Letzterer
traf
eine
folgenschwere
Entscheidung,
indem
er
Matilda,
sein
einziges
überlebendes
Kind,
zur
Thronerbin
erklärte.
Nach
Henrys
Tod
im
Jahr
1135
machte
dessen
Neffe
Stephen
seinen
Anspruch
auf
den
Thron
geltend.
Mit
der
Unterstützung
der
meisten
Barone
gelangte
er
an
die
Macht.
Stephens
Herrschaft
war
jedoch
schwach,
so
dass
Matilda
ihn
herausfordern
konnte.
England
versank
in
eine
Periode
des
Chaos,
die
auch
als
„Die
Anarchie“
bekannt
ist.
Stephen
klammerte
sich
an
die
Macht,
ging
allerdings
einen
Kompromiss
ein
und
akzeptierte
Matildas
Sohn,
den
späteren
König
Henry
II.,
als
Thronerben.
Dieser
wurde
1154
der
erste
Herrscher
des
Hauses
Plantagenet
(auch
Haus
Anjou
genannt).
Die
Herrschaft
der
meisten
Plantagenet-Könige
war
geprägt
von
Unruhen
und
Konflikten
zwischen
dem
Monarchen
und
dem
Adel.
Henry
II.
sah
sich
mit
Rebellionen
seiner
eigenen
Söhne
konfrontiert,
den
späteren
Königen
Richard
I.
„Löwenherz“
und
John.
Trotzdem
gelang
es
Henry,
sein
Reich
zu
erweitern.
Hervorzuheben
ist
die
Eroberung
von
Irland,
das
vorher
aus
einer
Vielzahl
von
konkurrierenden
Königreichen
bestanden
hatte.
Henry
übergab
die
Insel
seinem
jüngeren
Sohn
John,
der
in
der
Folge
als
Lord
von
Irland
herrschte.
Nach
Henrys
Tod
folgte
sein
älterer
Sohn
Richard
auf
den
Thron,
der
sich
jedoch
während
fast
seiner
gesamten
Herrschaftszeit
außer
Landes
befand
und
am
dritten
Kreuzzug
beteiligt
war.
Auf
ihn
folgte
dessen
Bruder
John.
Johns
Herrschaft
war
geprägt
von
Auseinandersetzungen
mit
den
Baronen,
die
ihn
1215
zur
Unterzeichnung
der
Magna
Carta
drängten,
welche
die
Rechte
und
Freiheiten
des
Adels
garantierte.
Bald
darauf
führten
weitere
Auseinandersetzungen
zu
einem
Bürgerkrieg,
der
als
Erster
Krieg
der
Barone
bekannt
ist.
Der
Krieg
endete
abrupt,
als
John
1216
starb
und
sein
neunjähriger
Sohn
Henry
III.
die
Nachfolge
antrat.
Die
von
Simon
de
Montfort,
6.
Earl
of
Leicester,
angeführten
Barone
erhoben
sich
später
erneut
gegen
die
Herrschaft
des
Königs,
was
zum
Zweiten
Krieg
der
Barone
führte.
Dieser
Konflikt
endete
mit
einem
klaren
Sieg
der
Royalisten
und
der
Exekution
zahlreicher
Rebellen.
Zuvor
hatte
der
König
im
Jahr
1265
eingewilligt,
das
erste
Parlament einzuberufen.
Edward II.
Der
nächste
Monarch,
Edward
I.,
war
weitaus
erfolgreicher
bei
der
Aufrechterhaltung
der
königlichen
Macht.
Er
eroberte
Wales
und
dehnte
den
englischen
Einfluss
auf
Teile
von
Schottland
aus.
Sein
Nachfolger
Edward
II.
unterlag
jedoch
1314
in
der
Schlacht
von
Bannockburn,
woraufhin
die
Schotten
ihre
vollständige
Unabhängigkeit
erkämpften.
Edward
II.
war
auch
in
Konflikte
mit
dem
Adel
verwickelt.
Er
wurde
1327
von
seiner
Ehefrau
Isabella
entmachtet
und
daraufhin
ermordet.
Sein
Sohn
Edward
III.
erhob
Anspruch
auf
den
französischen
Thron
und
löste
dadurch
den
Hundertjährigen Krieg aus.
Die
Feldzüge
von
Edward
III.
waren
meist
erfolgreich
und
führten
zur
Eroberung
weiter
französischer
Gebiete.
Unter
seiner
Herrschaft
entwickelte
sich
auch
das
Parlament
weiter,
das
sich
in
zwei
Kammern
aufteilte.
1377
folgte
Richard
II.,
sein
damals
zehnjähriger
Enkel,
auf
den
Thron.
Wie
zahlreiche
seiner
Vorgänger
war
auch
er
in
Konflikte
mit
dem
Adel
verwickelt,
weil
er
möglichst
viel
Macht
in
einer
Hand
vereinigen
wollte.
Als
er
1399
einen
Feldzug
in
Irland
anführte,
riss
sein
Cousin
Henry
Bolingbroke
die
Macht
an
sich.
Richard
wurde gefangen genommen und im darauf folgenden Jahr ermordet.
Henry
Bolingbroke,
nun
König
Henry
IV.,
war
der
Enkel
von
Edward
III.
und
Sohn
von
John
of
Gaunt.
Aus
diesem
Grund
wird
seine
Dynastie
als
Haus
Lancaster
bezeichnet.
Während
fast
seiner
gesamten
Herrschaft
war
Henry
damit
beschäftigt,
Verschwörungen
aufzudecken
und
Rebellionen
zu
bekämpfen.
Sein
Erfolg
ist
vor
allem
auf
die
militärischen
Fähigkeiten
seines
Sohnes,
dem
späteren
König
Henry
V.,
zurückzuführen.
Dessen
Herrschaft
begann
1413
und
war
weitgehend
frei
von
inneren
Konflikten,
was
es
ihm
erlaubte,
sein
Hauptaugenmerk
auf
den
noch
immer
andauernden
Hundertjährigen
Krieg
zu
richten.
Er
war
militärisch
erfolgreich,
doch
starb
er
1422
völlig
unerwartet,
worauf
ihm
sein
Sohn
Henry
VI.,
der
damals
noch
ein
Kleinkind
war,
auf
den
Thron
folgte.
Dies
gab
den
Franzosen die Möglichkeit, die englische Herrschaft abzuschütteln.
Die
Unbeliebtheit
von
Henrys
Regenten
und
seiner
kriegerischen
Ehefrau
Margarete
von
Anjou,
später
seine
eigene
ineffektive
Führung,
hatten
eine
Schwächung
des
Hauses
Lancaster
zur
Folge.
Richard
Plantagenet,
Oberhaupt
des
Hauses
York
und
Nachkomme
von
Edward
III.,
machte
seinen
Anspruch
auf
den
Thron
geltend
und
löste
damit
die
Rosenkriege
aus.
Obwohl
Richard
1460
starb,
führte
sein
Sohn
Edward
IV.
im
Jahr
1461
das
Haus
York
zum
Sieg.
Die
Rosenkriege
dauerten
aber
auch
noch
während
der
Herrschaft
Edwards
und
seines
Bruders
Richard
III.
weiter
an.
Schließlich
endete
der
Konflikt
1485
mit
dem
Sieg
des
Hauses
Tudor,
einer
Seitenlinie
des
Hauses
Lancaster,
in
der
Schlacht
von
Bosworth.
Richard
III.
wurde
in
der
Schlacht
getötet; Henry Tudor bestieg als König Henry VII. den Thron und begründete das Haus Tudor.
Das
Ende
der
Rosenkriege
bildet
einen
wichtigen
Meilenstein
in
der
Geschichte
der
englischen
Monarchie.
Der
größte
Teil
des
Adels
war
entweder
auf
dem
Schlachtfeld
gefallen
oder
hingerichtet
worden;
viele
adlige
Besitztümer
gingen
an
das
Königshaus
verloren.
Darüber
hinaus
zerfiel
das
Feudalsystem
und
die
von
den
Baronen
kontrollierten
Armeen
erwiesen
sich
als
überflüssig.
Die
Tudor-Monarchen
konnten
ihren
absoluten
Herrschaftsanspruch
durchsetzen
und
die
Konflikte
mit
dem
Adel
nahmen
ein
Ende.[37]
Die
Macht
der
Krone
erreichte
unter
der
Herrschaft
des
zweiten
Tudor-Königs
Henry
VIII.
ihren
Höhepunkt.
England
wandelte
sich
von
einem
schwachen
Königreich
zu
einer
europäischen
Großmacht.
Religiöse
Spannungen
führten
zum
Bruch
mit
dem
Papst
und
der
römisch-katholischen
Kirche
sowie
zur
Bildung
der Church of England.[38] Ein weiterer Meilenstein war die formelle Vereinigung von Wales mit England in den Jahren 1535 bis 1542.
Henrys
Sohn,
der
junge
Edward
VI.,
führte
die
Reformation
weiter.
Sein
früher
Tod
im
Jahr
1553
löste
eine
Thronfolgekrise
aus.
Er
hatte
die
Machtübernahme
seiner
katholischen
Halbschwester
Mary
I.
verhindern
wollen
und
testamentarisch
Jane
Grey
zu
seiner
Erbin
bestimmt,
obwohl
noch
nie
zuvor
eine
Frau
das
Land
regiert
hatte.
Ihre
Herrschaft
dauerte
aber
lediglich
neun
Tage.
Mary
entmachtete
Jane
Grey
mit
Unterstützung
der
öffentlichen
Meinung,
widerrief
die
Proklamation
zur
Königin,
ließ
ihre
Konkurrentin
hinrichten
und
bezeichnete
sich
als
rechtmäßige
Thronerbin.
Mary
wollte
mit
aller
Macht
den
katholischen
Glauben
wieder
einführen
und
ließ
unzählige
Protestanten
hinrichten.
Nach
ihrem
Tod
im
Jahr
1558
übernahm
Elizabeth
I.
den
Thron
und
führte
England
zum
Protestantismus
zurück.
Unter
ihrer
Herrschaft
stieg
England zu einer Weltmacht auf, dank des Siegs im Englisch-Spanischen Krieg, der Zerstörung der Spanischen Armada im Jahr 1588 und der Kolonialisierung von Nordamerika.
Wappen und Flagge
Royal Standard
Royal Standard in Schottland
Das
Wappen
des
Vereinigten
Königreichs,
das
gleichzeitig
Wappen
des
Königshauses
und
Staatswappen
ist,
existiert
in
seiner
heutigen
Form
seit
der
Thronbesteigung
von
Königin
Victoria
im
Jahr
1837.
Es
zeigt
im
ersten
und
vierten
Quadrat
drei
schreitende
goldene
Löwen
auf
rotem
Grund
(England),
im
zweiten
Quadrat
einen
roten
aufrechten
Löwen
auf
goldenem
Grund
(Schottland)
und
im
dritten
Quadrat
eine
goldene
Harfe
auf
blauem
Grund
(Irland
bzw.
Nordirland).
Wappenträger
sind
der
Löwe
und
das
Einhorn.
Der
Wahlspruch
lautet:
Dieu
et
mon
droit
(französisch
für
„Gott
und
mein
Recht“).
In
Schottland
verwendet
der
Monarch
ein
leicht
abgewandeltes
Wappen,
bei
dem
das
erste
und
vierte
Quadrat
Schottland
repräsentieren,
das
zweite
Quadrat
England
und
das
dritte
Quadrat
Nordirland.
Der
Wahlspruch
lautet:
Nemo
me
impune
lacessit
(Latein
für
„Niemand
erzürnt
mich
ungestraft“).
Die
Wappenträger
sind
das
Einhorn
und
der Löwe.
Die
offizielle
Flagge
des
Monarchen
im
Vereinigten
Königreich
ist
der
Royal
Standard,
der
die
Wappen
der
Teilstaaten
zeigt.
Der
in
Schottland
verwendete
Royal
Standard
stellt
die
schottische
Version
des
Königswappens
dar.
Die
Flagge
wird
nur
auf
Gebäuden
und
Fahrzeugen
gehisst,
in
denen
sich
der
Monarch
aufhält;
ansonsten
weht
die
Union
Flag.
Der
Royal
Standard
weht
niemals
auf halbmast, weil es immer einen Monarchen gibt; im Todesfall übernimmt automatisch sein Nachfolger das Amt.
Britische Monarchie