Zarentum
oder
Zarenreich
Russland
(russisch
Русское
царство,
transkribiert
Russkoje
zarstwo)
war
die
offizielle
Bezeichnung
des
russischen
Staates
zwischen
1547,
als
sich
Iwan
IV.
zum
Zaren krönen ließ, und 1721, als Peter I. den lateinischen Titel des Imperators (Kaisers) annahm und sein Land in Russisches Kaiserreich (russisch Российская империя) umbenannte.
Bezeichnung
Die
Bezeichnung
Zarentum
Russland
basiert
auf
dem
Herrschertitel.
Parallel
existiert
die
Bezeichnung
Russisches
Reich,
die
die
gesamte
Periode
zwischen
dem
Entstehen
eines
zentralisierten
russischen
Staates
unter
Iwan
III.
am
Ende
des
15.
Jahrhunderts
und
dem
Ende
der
russischen
Monarchie 1917 umfasst.
Im
westeuropäischen
Sprachgebrauch
hieß
Russland
bis
zur
Epoche
Peters
des
Großen
häufig
Moskowien.
In
der
Geschichtswissenschaft
findet
für
diese
Periode
auch
der
Terminus
Moskauer
Reich
häufige
Verwendung.
Neben
diesen
beiden
Bezeichnungen
aus
dem
Bereich
der
politischen
Geografie
lassen
sich
in
den
Quellen
auch
Reußen
oder
Ruthenien
als
Bezeichnungen
für
Russland
finden,
die
sich
auf
die
Rus
als
ethnisch-
kulturellen Raum beziehen.
Entsprechend
dem
offiziellen
Titel
des
Zaren
Zar
und
Großfürst
der
ganzen
Rus
(Царь
и
Великий
князь
всея
Руси)
kann
der
Name
auch
als
„Zarentum
Rus“
übersetzt
werden
(das
Adjektiv
русское
leitet
sich
ursprünglich
von
Русь
her).
Der
Titel
spiegelte
das
Selbstverständnis
der
Moskauer Herrscher wider, der freie Teil der Rus zu sein, der Ansprüche auf die polnisch-litauisch besetzten Teile der Rus stellte.
Kultur
Byzantinisches Erbe
Als
sich
der
Moskauer
Großfürst
Iwan
der
Schreckliche
1547
zum
Zaren
der
ganzen
Rus
krönen
ließ,
verstärkte
sich
die
bereits
unter
Iwan
III.
ausgearbeitete
Konzeption
von
Moskau
als
Drittem
Rom,
dem
einzig
verbliebenen
„Hort
des
rechtgläubigen
(orthodoxen)
Christentums“.
Byzantinische
Rituale,
Herrschaftsformen
und
Staatssymbole
wie
der
Doppeladler
fanden
Einzug
ins
russische
Leben.
Das
Krönungsritual
Iwan
des
Schrecklichen,
damals
17
Jahre
alt,
entsprach
dem
Krönungsritual
byzantinischer
Kaiser.
Das
gleichzeitige
Moskauer
Selbstverständnis
als
der
freie
Teil
der
Rus,
der
eine
Mission
zu
ihrer
gänzlichen
Befreiung
von
der
Fremdherrschaft hatte, verursachte Spannungen und Kriege mit Polen und Litauen bzw. mit der späteren polnisch-litauischen Realunion.
Kontakte mit Europa
In
Europa
blieb
Russland
ein
kaum
bekanntes
Land
und
die
spärlichen
Informationen,
die
vorhanden
waren,
kamen
überwiegend
aus
polnisch-litauischen
Händen.
Die
Situation
änderte
sich
etwas,
als
Baron
Siegmund
von
Herberstein
im
Jahr
1549
sein
Werk
Rerum
Moscoviticarum
Commentarii
veröffentlichte.
Dies
lieferte
eine
umfangreiche
Beschreibung
des
ehemals
von
Europäern
kaum
besuchten
und
kaum
beschriebenen
Staates.
In
den
1630er
Jahren
wurde
das
Zarentum
von
Adam
Olearius
bereist.
Seine
detailreichen
und
sachkundigen
Notizen
wurden
in
alle
bedeutenden
Sprachen
Europas
übersetzt.
Weitere
Information
über
Russland
kam
über
englische
und
niederländische
Kaufleute.
Einer
von
ihnen
war
Richard
Chancellor,
der
1553
zum
Weißen
Meer
segelte
und
von
dort
aus
über
Land
nach
Moskau
reiste.
Nach
seiner
Rückkehr
nach
England
gründete
er
mit
Sir
Hugh
Willoughby
und
einigen
Londoner
Kaufleuten
die
Muscovy
Company. Iwan der Schreckliche ließ über die Kaufleute Briefe mit der englischen Königin Elisabeth I. austauschen.
Geschichte
Regierungszeit Iwans des Schrecklichen
Mit
der
Unterstützung
von
Bojaren
führte
Iwan
in
der
Anfangsphase
seiner
Herrschaftszeit
eine
Reihe
von
nützlichen
Reformen
durch.
In
den
1550er
Jahren
wurde
ein
neuer
Gesetzeskodex
geschaffen,
der
die
administrative
und
militärische
Ordnung
neu
regelte.
Diese
Reform
zielte
auf
die
Stärkung
des
russischen
Staates
vor dem Hintergrund der unaufhörlichen Kriege, die es führte.
Unterwerfung der Wolga-Tataren
Trotz
interner
Unruhen,
die
der
erwachsenen
Herrschaftszeit
Iwans
des
Schrecklichen
vorausgingen,
führte
Russland
Kriege
und
setzte
seine
Expansion
fort.
Iwan
besiegte
und
annektierte
das
Khanat
Kasan
im
Jahr
1552
und
markierte
damit
das
Ende
der
langen
Moskau-Kasan-Kriege.
Damit
öffnete
sich
für
Russland
der
Weg
nach
Sibirien.
Wenig
später
gelang
es
dem
Zaren,
das
an
der
unteren
Wolga
gelegene
Khanat
Astrachan
einzunehmen
und
Russland
einen
Zugang
zum
Kaspischen
Meer
zu
sichern,
was
Handel
und
kulturellen
Austausch
mit
Persien
und
Zentralasien
bedeutete.
Mit
diesen
Siegen
konnte
Russland
die
lange
Umzingelung
durch
feindselig
eingestellte
muslimische
Tatarenstaaten
brechen
und
wurde
erstmals
zu
einem
multinationalen
und
multikonfessionellen
Land.
Gleichzeitig
kühlten
sich
die
Beziehungen
zum
als
Lehnsherr
der
Tataren
auftretenden Osmanischen Reich und dem Krimkhanat dramatisch ab.
Krieg im Baltikum und gegen die Krimtataren
Ermutigt
durch
den
erworbenen
Zugang
zum
Kaspischen
Meer,
wollte
Iwan
IV.
einen
ähnlichen
Erfolg
an
der
Ostsee
erreichen.
Schweden
und
der
Livländische
Orden
kontrollierten
die
Handelsrouten,
die
Russland
mit
Europa
verbanden,
wodurch
die
Einfuhr
von
Waren
sehr
teuer
war,
während
einige
strategische
Güter
gar
nicht
erst
durchgelassen
wurden.
Der
Livländische
Krieg,
der
1558
ausbrach,
begann
für
Russland
erfolgreich:
Die
Truppen
des
Zaren
eroberten
weite
Teile
des
Baltikums.
Weitere
Gebiete
wurden
vom
traditionellen
Rivalen
Großfürstentum
Litauen
erobert,
das
den
Livländischen
Orden
unterstützt
hatte.
Als
dieses
jedoch
infolge
der
Lubliner
Union
einen
Unionsstaat
mit
Polen
bildete,
stand
Russland
einer
gestiegenen
Macht
seiner
Gegner gegenüber. Verwüstende Einfälle der Krimtataren, interner Terror des Zaren und eine Pestepidemie schwächten Russland weiter.
Zwar
konnte
1569
ein
osmanisch-krimtatarischer
Angriff
auf
Astrachan
abgewehrt
und
der
Zugang
zum
Kaspischen
Meer
verteidigt
werden.
Doch
im
Russisch-Krimtatarischen
Krieg
gelang
den
Krimtataren
1571
ein
blitzschneller
Angriff
auf
Moskau,
in
dessen
Folge
die
Stadt
fast
vollständig
ausbrannte.
Ein
Jahr
später
planten
der
Krimkhan
und
der
osmanische
Sultan
die
endgültige
Niederwerfung
Russlands
und
entsandten
eine
riesige
Armee.
Diese
erlitt
jedoch
in
der
Schlacht
von
Molodi
eine
schwere
Niederlage
durch
zahlenmäßig
unterlegene
Russen.
Die
Gefahr
aus
dem
Süden
war
für
Russland
abgewendet,
doch
im
Westen
gingen
seine
Gegner
zum
Gegenangriff
über.
Russland
verlor
seine
Eroberungen
an
der
Ostsee
und
musste
bei
der
Belagerung von Pskow seinen eigenen Boden verteidigen. Nach Abschluss des Friedensvertrages mit Polen und Schweden war Russland von seinen Zielen weiter entfernt, als vor dem Krieg.
Eroberung Sibiriens
Das
turktatarische
Khanat
Sibir
näherte
sich
während
des
russisch-krimtatarischen
Krieges
politisch
dem
Krimkhanat
an
und
griff
russische
Siedlungen
im
Ural
an,
die
zum
Besitz
der
einflussreichen
Kaufmannsfamilie
Stroganow
gehörten.
Daraufhin
erhielt
diese
vom
Zaren
das
Recht,
eigene
Truppen
zum
Schutz
ihrer
Ländereien
aufzustellen
und
gegen
die
sibirischen
Tataren
vorzugehen.
Zu
diesem
Zweck
heuerten
die
Stroganows
die
im
Steppenland
zwischen
Wolga
und
Don
lebenden
Kosaken
an.
Unter
dem
Anführer
Jermak
Timofejewitsch
unternahm
im
Jahr
1582
ein
kleiner
(nur
knapp
Tausend
Mann),
aber
mit
Kanonen
und
Musketen
gut
ausgerüsteter
Kosakentrupp
einen
Feldzug
gegen
das
Khanat
Sibir.
Die
Unzufriedenheit
kleinerer
ugrischer
Völker
mit
Kütschüm
Khan
geschickt
ausnutzend,
konnten
sie
unaufhaltsam
vorrücken
und
seine
Hauptstadt
Qaschliq
im
Sturm
erobern.
Obwohl
die
sibirischen
Tataren
die
Kosaken
Jermaks
anschließend
einen
Winter
lang
belagerten
und
letztlich
in
einem
Hinterhalt
aufrieben,
konnte
der
zerfallene
sibirische
Staat
nicht
mehr
wiederaufgebaut
werden.
Reguläre
Truppen
des
Zaren
zerschlugen
wenige
Jahre
später
den
letzten
Widerstand,
während
die
Kosaken
und
die
nordrussischen
Pelzjäger
die
neuen
Freiräume
nutzten,
um
Freiheit
oder
Profit
zu
finden.
Es
entstanden
nach
und
nach
Forts
(Ostrogs)
und
Handelssiedlungen wie Werchoturje, Tobolsk, Mangaseja, Jenisseisk und Bratsk.
Zeit der Wirren
Dem
Tod
Iwans
IV.
des
Schrecklichen
folgten
mehrere
Jahre
der
Herrschaft
seines
kränklichen
Sohnes
Fjodor
I.,
für
den
de
facto
der
Bojar
Boris
Godunow
regierte.
Mit
dem
Tod
Fjodors
1598
starb
auch
die
über
700
Jahre
alte
Dynastie
der
Rurikiden
aus.
Godunow
ließ
sich
zum
Zaren
krönen,
doch
Gerüchte
über
ein
wundersames
Überleben
des
jungen
Zarewitsch
Dmitri,
des
jüngsten
Sohnes
Iwans
des
Schrecklichen,
der
im
Alter
von
9
Jahren
unter
ungeklärten
Umständen
ums
Leben
gekommen
war,
ließen
das
Land
nicht
zur
Ruhe
kommen.
Zusätzlich
stürzten
Missernten
das
Land
in
eine
schwere
wirtschaftliche
und
soziale
Krise.
Als
Boris
Godunow
1605
starb,
sah
Polen-Litauen
eine
günstige
Chance,
in
Moskau
eine
ihnen
wohlgesinnte
Marionette
auf
den
Thron
zu
bringen.
Ein
polnisches
Heer
drang
in
Russland
ein
und
machte
einen
Mann
zum
Zaren,
der
sich
für
Dmitri
ausgab
und
als
Pseudodimitri
I.
in
die
Geschichte
einging.
Seine
Herrschaftszeit
dauerte
nur
kurz,
da
er
schon
bald
bei
einer
Revolte
umgebracht
wurde.
Aber
auch
der
neue
Zar
Wassili
IV.
Schuiski
konnte
nicht
lang
regieren,
denn
die
Polen
fielen
abermals
in
Russland
ein,
um
die
Ansprüche
von
Pseudodimitri
II.
und
später
ihres
eigenen
Königs
Władysław
IV.
Wasa
durchzusetzen.
Ihre
Intervention
wurde
von
großem
Terror
gegen
die
weitgehend
ablehnende
orthodoxe
Zivilbevölkerung
begleitet.
Die
Polen
besetzten
Moskau,
doch
in
Nischni
Nowgorod
bildete
sich
eine
Volksarmee
unter
der
Führung
von
Kusma
Minin
und
Fürst
Dmitri
Poscharski,
die
1612
die
Polen
im
Kreml
belagerte
und
zur
Kapitulation
zwang.
Daraufhin
bestieg
Michael
I.
aus
dem
Geschlecht
der
Romanows
den
Zarenthron
und begründete so eine neue Dynastie, die bis 1917 regieren sollten.
Auch
wenn
der
Krieg
gegen
Polen
noch
bis
1618
andauerte,
gilt
das
Jahr
1613
als
das
Ende
der
Zeit
der
Wirren
(Smuta).
In
dieser
Periode
kamen
unzählige
Russen
durch
Hunger,
fremde
Besatzer
oder
Räuber
ums
Leben.
Zwischenzeitlich
hörte
die
Staatsmacht
de
facto
auf
zu
existieren.
Als
Erinnerung
an
die
Befreiungsinitiative,
die
aus
den
Tiefen
der
russischen
Gesellschaft
kam,
sowie
an
die
Neugründung
des
russischen
Staates
wurde
das
Ende
der
Smuta
bis
zur
Oktoberrevolution
als
Staatsfeiertag
gefeiert.
Wladimir
Putin
führte
2005
den
4.
November,
den
Jahrestag
der
polnischen
Kapitulation,
als
Tag
der
nationalen
Einheit wieder als Feiertag ein.
Anschluss der Ukraine
Russland
und
Polen-Litauen
blieben
verfeindet.
Ab
den
1630er
Jahren
stieg
in
der
zu
Polen
gehörenden
Ukraine
der
feudale
und
religiöse
Druck
auf
die
orthodoxe
bäuerliche
Bevölkerung,
was
zahlreiche
Aufstände
der
ukrainischen
Kosaken
zur
Folge
hatte,
von
denen
der
Chmelnyzkyj-Aufstand
(1648–1657)
der
größte
und
der
erfolgreichste
war.
Die
königlichen
polnischen
Truppen
erlitten
in
der
Ukraine
zahlreiche
Niederlagen,
doch
auch
die
Ukraine
begann
zunehmend
auszubluten,
da
der
sporadisch
verbündete
Krim-Khan
oft
die
Seiten
wechselte,
um
im
fortdauernden
Kriegszustand
reiche
Beute
machen
zu
können.
Die
Kosaken
unter
Bohdan
Chmelnyzkyj
wandten
sich
an
den
russischen
Zaren
mit
der
Bitte
um
Beistand.
Auf
der
Rada
von
Perejaslawl
leistete
der
überwiegende
Teil
der
ukrainischen
Kosaken-Elite
dem
Zaren
den
Treueeid
und
bekannten
sich
als
seine
Untertanen.
Im
Gegenzug
erhielt
das
Hetmanat
weitgehende
Autonomie.
Zwischen
Russland und Polen begann 1654 ein Krieg, an dessen Ende 1667 der östlich des Dnepr gelegene Teil der Ukraine zusammen mit Kiew bei Russland verblieben.
Kirchenspaltung
In
den
Jahren
1654–1655
führte
der
Patriarch
Nikon
Kirchenreformen
durch,
die
in
großen
Teilen
der
Bevölkerung
auf
Widerstand
stießen.
Die
Folge
war
eine
Abspaltung
der
sogenannten
Altgläubigen,
die
den
Neuerungen
nicht
folgen
wollten.
Dafür
waren
sie
bis
in
die
Zeit
Peters
des
Großen
mit
staatlicher
Verfolgung
konfrontiert,
woraufhin
viele
altgläubige
Russen
nach
Nordrussland,
nach
Sibirien,
ins
Baltikum
und
ins
Donaudelta auswanderten (Lipowaner).
Fjodor III. und Sofia
Nach
dem
Tod
von
Zar
Alexei
Michailowitsch,
der
über
weite
Strecken
des
17.
Jahrhunderts
regierte,
folgten
mehrere
Regierungsjahre
seines
älteren
Sohns
Fjodor
III.
In
diese
Zeit
fiel
der
Russisch-Türkische
Krieg
1676–1681,
in
dem
Russland
und
die
ukrainischen
Kosaken
eine
osmanische
Expansion
in
die
östliche
Ukraine
verhindern
konnten.
Nach
dem
frühen
Tod
von
Fjodor
III.
kam
es
zum
Machtkampf
mehrerer
Parteien.
Hinter
den
jüngeren
Söhnen
Alexeis,
Iwan
und
Peter,
die
beide
noch
im
Kindesalter
waren,
standen
jeweils
die
Häuser
Miloslawski
und
Naryschkin,
denen
die
beiden
Halbbrüder
mütterlicherseits
angehörten.
Infolge
des
Strelitzenaufstands
1682
konnte
sich
zunächst
die
Miloslawski-Partei
durchsetzen,
zur
Regentin
wurde
die
ältere
Tochter
Alexeis
Sofia.
Ihre
Herrschaft scheiterte im Jahr 1689 an zwei erfolglosen Krimfeldzügen.
Regierungszeit Peters des Großen bis 1721
Die
Macht
riss
der
junge
und
energische
Peter
an
sich,
während
sein
Halbbruder
Iwan
V.
ein
Leben
im
Kloster
präferierte.
Peter
war
ein
sehr
tatenhungriger
und
patriotischer
Herrscher,
er
erkannte
jedoch
bald,
dass
die
russische
Gesellschaft
eine
umfassende
Modernisierung
nach
westlichem
Vorbild
brauchte,
um
ihre
Interessen
auf
der
internationalen
Bühne
effektiv
verteidigen
zu
können.
Im
Zuge
der
Großen
Gesandtschaft
unternahm
Peter
eine
mehrjährige
Reise
durch
Westeuropa,
um
das
Know-how
zu
studieren,
Bündnisse
zu
schließen
und
Experten
anzuwerben.
Besonders
angetan
war
er
vom
Schiffsbau,
den
er
in
den
Niederlanden
selbst
erlernte.
Um
am
europäischen
Handel
und
dem
Wissensaustausch
partizipieren
zu
können,
fehlte
Russland
weiterhin
der
Zugang
zur
Ostsee
und
zum
Schwarzen
Meer,
der
nur
in
Kombination
mit
einer
zeitgemäßen
Flotte
erobert
und
behauptet
werden
konnte.
Vor
allem
die
Asow-Feldzüge
Peters
in
den
Jahren
1695–1696
brachten
diese
Erkenntnis.
Peters
Reise
wurde
durch
den
zweiten
Strelitzenaufstand
unterbrochen.
Die
alte
Zarengarde
rebellierte
in
Peters
Abwesenheit
gegen
die
Einführung
westlicher
Sitten
und
die
Abschaffung
der
alten
Ordnung.
Nach
seiner
vorzeitigen
Rückkehr
schlug
Peter
den
Aufstand
gewaltsam
nieder,
viele
Strelitzen
wurden
hingerichtet
und
ihr
Stand
endgültig
abgeschafft.
Im
Zuge
der
Rückkehr
aus
Westeuropa
begann
Peter I. die Petrinischen Reformen.
Infolge
der
Bündnisse,
die
Peter
in
Westeuropa
schloss,
trat
Russland
1700
in
den
Großen
Nordischen
Krieg
ein.
Das
Ziel
war
die
Eroberung
des
1617
verloren
gegangenen
Zugangs
zur
Ostsee.
Die
empfindliche
Niederlage
von
Narva
gegen
die
damalige
Großmacht
Schweden
verdeutlichte
einmal
mehr
die
Notwendigkeit
umfassender
Reformen
in
der
Armee,
die
Peter
sofort
begann.
Bereits
1703
eroberten
die
Russen
die
Mündung
der
Newa,
wo
die
neue
Hauptstadt
Sankt
Petersburg
angelegt
wurde,
die
als
„Fenster
nach
Europa“
dienen
sollte.
Auf
dem
vom
Zugriff
der
Schweden
geschützten
Ladogasee
ließ
Peter
die
russische
Ostseeflotte
aufbauen.
In
der
Schlacht
von
Poltawa
1709
errang
die
reformierte
russische
Armee
einen
entscheidenden
Sieg
über
die
Schweden,
weitere
Erfolge
folgten
in
mehreren
Seeschlachten
an
der
Ostsee.
Durch
den
Frieden
von
Nystad
im
Jahr
1721
erhielt
Russland
das
Baltikum
und
löste
Schweden
als
vorherrschende
Macht
im
Ostseeraum
ab.
Im
selben
Jahr
ließ
Peter
sein
Land
in
Russisches
Kaiserreich
(Rossijskaja
Imperija)
umbenennen
und nahm den Titel eines Kaisers (Imperator) an.
Zarentum Russland